Leben mit Demenz

In der März-Ausgabe 2024 der Zeitschrift National Geographic findet sich ein interessanter Artikel über neue Behandlungsmethoden und ganzheitliche Ansätze in der Pflege und Begleitung von Demenzerkrankten. Lesen Sie auch das Interview mit Psychiater Frank Jessen aus Köln zu dem Thema Früherkennung: “Wir sind nicht völlig machtlos”!

https://demenzstiftung.de/wp-content/uploads/2024/03/Leben-mit-Demenz-National-Geographic-Maerz-2024-3.pdf

Wo steht das Klavier? Demenzkranke und virtuoses Klavierspielen

Wenn das Gehirn schon alles vergessen hat – welches Jahr wir haben, wer der Besuch ist, ja wer es selbst ist-, dann ist da immer noch die Musik. Dann greift der demente 85-Jährige zum Akkordeon und spielt virtuos die alten Stücke. Und die Seniorin mit Alzheimer singt mehrstrophige Lieder. ” Die Musik bleibt oft bis zuletzt, sagt der Gerontopsychiater Oliver Peters. …

Ein interessanter Artikel aus der SZ vom 7.2.2024

Unsere Stiftung fördert seit über 10 Jahren deutschlandweit Projekte, in denen durch Musik wie Instrumentenunterricht, Chorsingen, Besuche von Konzerten und Opern das Leben mit Demenz leichter wird.

Beziehung pflegen – trotz Demenz

Unsere Aktionen 2024

„Mit Oma stimmt etwas nicht mehr!“, sagt eines Tages die 10-jährige Franziska zu ihrer Mutter. Sie berichtet: „Bei meinem letzten Besuch hat sie mich mehrmals nach meinem Namen gefragt: ‚Das ist aber schön, dass du zu mir zum Essen kommst. Aber sag mir: Wo gehörst Du denn hin? Wie heißt Du denn?‘ Beim Essen hat sie in die Suppe gegriffen und versucht, mit den Fingern die Nudeln herauszufischen. Als sie sich dann die Finger verbrannte, ist sie aufgeregt in der Wohnung umhergelaufen.“ Franziskas Mutter nickt: „Ja, auch ich mache mir Sorgen. Es fing langsam mit Kleinigkeiten an und wird immer schlimmer. Zuerst hat sie hin und wieder Dinge vergessen. Und neulich saßen wir zusammen in einem Restaurant, auf einmal trank Deine Oma aus der Flasche und aß mit den Fingern. Früher hätte sie sich zu Tode geschämt, sich vor anderen Leuten so zu benehmen! Was sollen wir nur machen? Mittlerweile glaube ich, dass Oma nicht mehr alleine leben kann. Wir müssen sie jetzt doch im Altenheim anmelden. Wer weiß, was als nächstes passiert…“

Es ist erschreckend mitanzusehen, wie das, was man an einem Menschen gekannt, geschätzt und vielleicht auch geliebt hat, mit der Krankheit langsam verloren geht. Manch einer sagt, er muss schon vor dem Tod Abschied nehmen, weil die Krankheit die Persönlichkeit des Menschen zerstört. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass diese Realität in jeder Familie oder jedem Freundeskreis in naher Zukunft Einzug hält. Halten die Beziehungen zwischen einst vertrauten Menschen der neuen Situation stand oder kommt es zu einer bedrückenden Entfremdung? Und was passiert, wenn der letzte Tropfen Persönlichkeit vor dem letzten Tropfen Leben heraussickert?

Wir wollen im kommenden Jahr Zeichen gegen die Resignation vor der Demenz setzen! Projekte fördern, die helfen, dass Betroffene trotz der Krankheit in Kontakt bleiben, neue Formen der Kommunikation entwickeln, gemeinsame Erlebnisse ermöglichen, die trotz Verwirrtheit positive Gefühle auslösen. Freude statt Verzweiflung schaffen und die Würde der Person schützen.

Manches Mutmachende habe ich schon beobachtet:

 Da lädt im Schwäbischen eine Motorradsportgruppe demenzerkrankte Bewohner mit ihren Angehörigen zu einer Ausfahrt im Beiwagen des Motorrads ein.

 In Bremen wagt eine junge Frau mit ihrer 86-jährigen Großmutter eine zehntägige Kanufahrt über norddeutsche Gewässer.

 Eine Kindergartengruppe trifft sich regelmäßig mit Seniorinnen und Senioren in einem Pflegeheim zum gemeinsamen Singen und Spielen.

 Eine Jugendgruppe unternimmt mit demenzerkrankten Bewohnerinnen einer Wohngruppe kleine Ausflüge mit einer E-Bike-Rikscha.

Aber wir wollen noch mehr!

  Wir wollen ein E-Learning Programm für Enkelinnen und Enkel entwickeln, das ihnen hilft, ohne Angst mit der Oma oder dem Opa bei einer Demenz zu kommunizieren.

 Wir haben einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, wo gemeinsame Unternehmungen neue Beziehungen stiftet – trotz Demenz!

 Unsere Malvorlagen, die wir seit 10 Jahren über unsere Website zur Verfügung stellen, wurden inzwischen über 30.000 mal heruntergeladen. Eine wunderbare Möglichkeit, beim Malen gemeinsame Erinnerungen freizulegen – Dieses Programm wollen wir weiter bekanntmachen und ausbauen.

 Für den Gebrauch in Schulklassen und Jugendgruppen stellen wir unsere Broschüre „Demenz – Vogelfreie Menschenleere – Eine 15-jährige erzählt vom Umgang mit ihrer Großmutter“ – einem erweiterten Kreis zur Verfügung.

Für diese Vorhaben und alle Ideen, die an uns herangetragen werden, erbitten wir Ihre Spende!
Herzliche Grüße und eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Ihr

Dr. Karl Heinz Bierlein

PS: Schon mit 50 Euro helfen Sie dabei, einer medizinischen Fachkraft eine Fortbildung zu ermöglichen.

Ihre Spende zählt!

So wertvoll ist Ihre Spende für
demenzkranke Menschen

Wir stärken Menschen mit Demenz durch:

Unterstützung im Alltag: Ziel unserer Arbeit ist es Menschen mit Demenz zu unterstützen, ihr Leben so angenehm wie möglich zu gestalten und sie in ihrer Selbstständigkeit zu fördern.

•  Aktionen für Glücksmomente: Wir fördern Musik, Tanz, Theater, Humorinterventionen, E-Bike Touren, Tier-Begegnungen und andere Unternehmungen, die Freude und glückliche Augenblicke zusammen mit Demenzerkrankten bewirken.

• Aufklärung und Bewusstsein: Wir sensibilisieren Angehörige und die Öffentlichkeit für das Thema Demenz und bauen Vorurteile ab. Helfen Sie mit Ihrer Spende, Menschen mit Demenz ihr Lachen zurückzugeben!

Alzheimer verstehen

Neue Medikamente sollen erstmals das Fortschreiten der Demenz verlangsamen …

Aus der Süddeutschen Zeitung vom 14. Juli 2023

In einem Interview berichtet der Gerontopsychiater Prof. Oliver Peters von der Charite’ in Berlin, dass nach jahrzehntelangen Fehlschlägen neue Wirkstoffe Hoffnung auf eine neue Therapie geben. Allerdings räumt er ein, dass die Mediziner die Erkrankung Alzheimer noch nicht vollständig verstanden haben …

Lesen Sie hier das vollständige Interview:

https://demenzstiftung.de/wp-content/uploads/2023/07/Alzheimer-verstehen-Neue-Medikamente-SZ-vom-14.7.2023-4.pdf

Für ein demenzsensibles Krankenhaus

Alles fängt so wunderbar an für Johann*, denn der 82-Jährige ist verliebt. Die Dame seines Herzens lebt in der gleichen Wohngemeinschaft wie er und auch sie scheint Gefallen an Johann zu haben. Als Zeichen seiner Liebe möchte er ihr Blumen schenken und geht los, um welche zu pflücken. Er kommt an einem Garten mit wunderschönen Hortensien vorbei. Die würden ihr gefallen.
Glücklich über seine Entdeckung beugt sich Johann über den Zaun, doch als er gerade eine besonders schöne Blüte pflücken will, verliert er das Gleichgewicht. Er stürzt und prallt mit seiner Schulter auf den Asphalt. Zum Glück sind Passanten in der Nähe und rufen den Rettungsdienst, der ihn in ein Krankenhaus bringt. Und damit beginnt eine schwere Zeit für ihn.
* Name geändert

Rund 50.000 Patientinnen und Patienten werden jeden Tag mit der Nebendiagnose Demenz in deutschen Krankenhäusern behandelt, doch kaum eines ist auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppe vorbereitet. Das wollen wir ändern!

Wir wollen dem medizinischen Fachpersonal mit Fortbildungen und Informationsmaterialien wertvolles Wissen im Umgang mit Demenzerkrankten an die Hand geben und den Kliniken dabei helfen, die wichtigen ehrenamtlichen Besuchsdienste auszubauen – damit die Helfer*innen Zeit für Gespräche und Begleitung haben.

Bitte helfen Sie uns dabei! Ihre Spende trägt dazu bei, das Verständnis und den Umgang mit demenzerkrankten Menschen in Krankenhäusern zu verbessern. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Unterstützung.

Herzliche Grüße,
Ihr

Dr. Karl Heinz Bierlein

Unser Spendenkonto:
Deutsche Stiftung für Demenzerkrankte
DE27 3704 0044 0129 8785 00

Mit dem Cello gegen das Vergessen

Wer an Demenz erkrankt, verliert geistige Fähigkeiten. Doch es gibt einen Weg, wie Betroffene weiter Freude empfinden und an sich glauben können: mit Musikunterricht. So beginnt ein bemerkenswerter Artikel im FAZ Magazin 07/2022, der über das erstaunliche Experiment der engagierten Musiklehrerin Anke Feierabend berichtet. Ein Demenzerkrankter greift wieder zu seinem alten Cello und spielt mit seiner Lehrerin vertraute Stücke und zeigt damit, dass Musik bleibt, auch wenn kognitive Fähigkeiten schwinden. Viele Demenzerkrankte singen dann noch Lieder mit, wenn sie ihre Kinder und Enkelkinder nicht mehr erkennen. Lesen Sie mehr:

Übrigens konnten wir in den vergangenen Jahren, das Engagement von Frau Feierabend mehrmals fördern!

WHO-Studie: Zahl der Demenzkranken steigt rasant

Mit höherem Alter wächst das Risiko einer Demenzerkrankung. Jeder kann aber viel tun, um sich davor so gut wie möglich zu schützen, berichtet die Weltgesundheitsorganisation.

Zentraler Aspekt: der eigene Lebenswandel.

Die Zahl der Demenzkranken wird nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rasant steigen. Bis 2030 dürften rund 40 Prozent mehr Menschen weltweit mit Demenz leben als heute.

Betroffen waren 2019 nach Schätzungen weltweit etwa 55 Millionen Menschen, wie die WHO am Mittwoch in Genf berichtete. In Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz.

Sanfter Engel – ein preisgekrönter Film, der die Herzen berührt

Beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival wurde vor kurzem ein Film des 22-jährigen Studenten, Lorenz Baier, in der Kategorie “Professional” mit dem ersten Preis gekürt. Die Jury befand: “Ein sehr bewegender Film, der in nur knapp zehn Minuten eine unglaublich schöne, aber gleichzeitig traurige Geschichte erzählt.”

Unsere Stiftung hat das Projekt gefördert und gratuliert dem jungen Filmemacher und seinem Team herzlich.

DSD stellt Ihnen den Film bereit:

https://youtu.be/YTD915 j-0

Wenn Sie sich außerdem über die Hintergründe der Entstehung des Films informieren wollen, lesen Sie bitte folgende Presseartikel:

Schreiben Sie uns und bewerten Sie den Film unter info@demenzstiftung.de!

Gehörschädigung – Risikofaktor für Demenz

An Demenz erkranken bis 2050 schätzungsweise drei Millionen Bürger. Forscher finden immer wieder neue Auslöser für die bisher unheilbare Krankheit. Doch warum leiden Gehörgeschädigte öfter an Gedächtnisverlust?

Mehr als eineinhalb Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Heilung gibt es bisher nicht. Aber immer mehr zeigt sich, dass Faktoren zu dem krankhaften Vergessen beitragen, an die man zunächst gar nicht denkt.

Wer im fortgeschrittenen mittleren Alter schwer hört, hat später ein höheres Risiko für Demenz. Hierfür gebe es handfeste neue Belege, sagte Robert Perneczky vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität am Freitag zum Auftakt des Demenz-Kongresses “ResDem” in München mit rund 200 Wissenschaftlern aus aller Welt. “Wir wissen mittlerweile auch, dass der Einsatz von Hörhilfen eine günstige, wirksame Methode ist, um die geistigen Fähigkeiten zu verbessern und eventuell auch das Demenzrisiko zu senken”, sagte der Psychiater und Leiter des Alzheimer Therapie- und Forschungszentrums an dem Klinikum. Menschen, die von Geburt an taub seien oder in jungen Jahren einen Gehörverlust erlitten, haben laut Perneczky kein generell erhöhtes Demenzrisiko.

Symptome von Demenz und Hörbehinderung ähneln sich

Eine relativ neue Studie aus Taiwan mit Gesundheitsdaten von rund 16.000 Menschen zeigt, dass insbesondere hörbeeinträchtigte Menschen, die zwischen 45 und 64 Jahren alt sind, ein höheres Demenzrisiko haben als Gleichaltrige ohne Hörschwierigkeiten. “In der Liste der neuen Risikofaktoren ist Schwerhörigkeit im mittleren Lebensalter der wichtigste Faktor”, sagte Perneczky. Diese unerwartete Erkenntnis eröffne neue Möglichkeiten, effektiv gegen die Erkrankung vorzugehen.

Lesen Sie mehr …

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_86817544/was-das-demenzrisiko-mit-den-ohren-zu-tun-hat.html