Der Stiftungsrat der Deutschen Stiftung für Demenzerkrankte hat in seiner Sitzung vom 12. September 2023 Herrn Prof. Dr. Stefan Zimmermann, Köln, zu seinem Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. Michael Wagner, Bonn, zu dessen Stellvertreter und Herrn Privatdozent Dr. Dan Ehninger, Bonn, zu einem weiteren Stiftungsratsmitglied gewählt.
Abschied von Wilfried Voigt
Abschiedsworte für Wilfried Voigt
bei der Trauerfeier am 27.Juli 2023 –
Auferstehungskirche Köln-Ostheim
Von Dr. Karl Heinz Bierlein
Liebe Trauergemeinde,
schnell, zu schnell ist er von uns gegangen. Vor knapp vier Wochen am Telefon die Worte: „Ich habe eine schlechte Nachricht. Mir bleibt nur noch wenig Zeit!“
Wilfried Voigt, Familienvater, Freund, Wegbegleiter über Jahrzehnte ist von uns gegangen. Viele Bilder tauchen auf: seine dynamische Persönlichkeit, seine einladenden Gesten, sein unerbittliches Nachfragen, die klare Ansagen, seine Visionen, sein mutmachendes, tröstendes Wort.
„Nach vorne schauen!“ – Das klingt mir in den Ohren. Diese Aufforderung war sein Leitwort, seine Lebensauffassung. Sich nicht durch das Vergangene fesseln lassen. Aufbrechen, dem Widerständigen trotzend. Gerade in Krisen nicht im Selbstmitleid versinken, sondern Kräfte durch das Neue, das es zu schaffen gilt, zu mobilisieren.
Wir nehmen Abschied von einem Organisationstalent, einem Macher im besten Sinne des Wortes von Erich Kästner: „Es gibt nicht Gutes! Außer man tut es!“
Da ist der Katastrophenhilfe-Organisator bei den Johannitern. Einen ganzen Abend habe ich letztes Jahr mit Spannung seinen Erzählungen gelauscht.
Dann der Gründer und Motor der Johannes-Seniorendienste. Aus dem Nichts heraus hat er von 1989 bis 2008 insgesamt 43 Einrichtungen und Dienste für ältere Menschen, Pflegeheime, Altenpflegeschule, Hauswirtschaftsdienste, eine Reha-Klinik, Betreutes Wohnen, Ambulante Dienste, Quartiersarbeit usw. – Der Aufbau dieses großen Sozialunternehmens war nur möglich mit unternehmerischem Mut, Kontaktfreudigkeit, Durchhaltevermögen, Härte und auch Streitlust, wenn es um die gute Sache ging.
Ein besonderes Merkmal: Immer erreichbar, schnelle Entscheidungen, Überzeugungskraft, Durchsetzungsfreude, manchmal auch eine Ungeduld, wenn Bedenkenträger das Wort führten…
Sein Wirken ging weit über die Johannes Seniorendienste JSD hinaus, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Kirchentags, sein Einsatz für die Grünen Damen und Herren, Aufsichtsratsvorsitzender des Evangelischen Krankenhaus Kalk, um einige Beispiele zu nennen.
Auf Bundesebene hat er sich als Vorstand des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) einen Namen gemacht, als Lobbyist für die Schwachen. Diakonische Unternehmen hat er zu gemeinsamen Aktionen zusammengeführt und neu ausgerichtet.
2003 gründete er mit Wilhelm-von Lauff und Freunden die Deutsche Stiftung für Demenzerkrankte, deren Stiftungsratsvorsitzender er bis zuletzt war. Er gewann Henning Scherf, den ehemaligen Bürgermeister von Bremen als Schirmherr. Insgesamt haben wir in den letzten 10 Jahren über 200 Projekte für und mit demenzerkrankten Menschen gefördert. Wilfried Voigt war dabei häufig Ideengeber und fachkundiger Berater, Vermittler, Kontaktknüpfer.
Heute nehmen wir aber auch zu allererst und zu allerletzt Abschied von einem treuen Freund, an dessen Seite man tiefe Täler durchschreiten konnte und ebenso sich über gemeinsame Erfolge freuen und ausgelassen feiern konnte. Die offene Tür der Voigts, die Gastfreundschaft, das Füreinander-Einstehen – allen Anfeindungen zum Trotz.
„Nach vorne schauen!“ Das haben wir von ihm gelernt. Und das begleitet uns auch weiter, als Freunde, als Familie, als Kollegen.
Diese Haltung dürfen wir aber nicht mit einem schlichten Optimismus, oder gar Zweckoptimismus verwechseln. Wer im Glauben nach vorn schaut, weiß sich getragen und gestärkt von dem, der uns immer schon voraus ist, gleichzeitig hinter uns steht und uns doch entgegenkommt: Jesus Christus. „Nach vorne schauen!“ Das heißt aufsehen zu dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens.
Wilfried Voigt war kein Mann großer Worte, schon gar nicht Freund einer religiös verbrämten Sprache. Kurz und knapp, das Wesentliche auf den Punkt gebracht: So gehörte zu jeder Sitzung bei den Vorständen und Aufsichtsgremien an den Anfang die Herrnhuter Losung aus der Bibel. Und manchmal schmunzelte er: „Die Losung passt gerade für heute.“
Die Losung des Tages, an dem er die Augen schloss, um sie zu öffnen für das ewige Leben der kommenden Herrlichkeit, lautete: „Nach Dir, Herr, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf Dich; lass mich nicht zuschanden werden (Ps. 25,1-2)“
So nehmen wir mit großem Dank Abschied von Wilfried Voigt. Lasst uns das beherzigen, was er uns vorgelebt hat:
„Nach vorne schauen“!
Wer wir sind
Die Deutsche Stiftung für Demenzerkrankte – Wilhelm von Lauff-Stiftung
Unsere Stiftung wurde 2003 in Köln durch den Versicherungsunternehmer Wilhelm von Lauff ins Leben gerufen. Wir fördern seither unbürokratisch Projekte zugunsten dementiell erkrankter Menschen, für deren Angehörige und für ehrenamtlich Mitarbeitende. Mit der wachsenden Zahl Betroffener steigt auch die Anzahl der Projekte, die sich um Förderung bewerben. Damit wir auch in Zukunft möglichst viele dieser engagierten Initiativen finanziell unterstützen können, brauchen wir Ihre Hilfe
Helfen Sie mit Ihrer Spende, Menschen mit Demenz das Lachen zurückzugeben!
Sie arbeiten selbst an einem Projekt, das sich für Menschen mit Demenz, deren Angehörige oder Ehrenamtlichen stark macht? Lesen Sie unsere Förderrichtlinien unter Services & Downloads!
Grußwort von Dr. Henning Scherf,
Schirmherr der Deutschen Stiftung für Demenzerkrankte und
Bürgermeister a.D. der Freien Hansestadt Bremen
Liebe Leserinnen und Leser,
Menschen, die an Demenz erkrankt sind, gehören nicht an den Rand unserer Gesellschaft. Sie brauchen unsere Zuwendung und unsere Unterstützung in besonderer Weise. Es liegt mir sehr am Herzen, dass sie so lange wie möglich selbständig leben können, gut gepflegt werden, im lebendigen Austausch mit jüngeren Menschen bleiben und seelischen Beistand erfahren, wenn Angst und Verzweiflung drohen.
Dies zu ermöglichen ist das Ziel unserer Stiftung. Deshalb setzen wir uns ein für eine Vielzahl von hervorragenden Projekten und Initiativen, die das Zusammenleben von Jung und Alt fördern, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, ehrenamtliches Engagement stärken und Freude in den Alltag Erkrankten bringen.
Helfen Sie dabei bitte mit!
Herzlichst,
Ihr Dr. Henning Scherf,
So erreichen Sie uns:
Dr. Karl Heinz Bierlein
Telefon 0881-92497629
Mail info@demenzstiftung.de
Mobil 0152-54 111 880 (nur in dringenden Fällen)
Stiftungsrat:
Prof. Dr. Stefan Zimmermann (Vorsitzender)
Rechtsanwalt Hansmanfred Boden
Privatdozent Dr. Dan Ehninger
Inge von Lauff
Prof. Michael Wagner (stellvertretender Vorsitzender)
Stiftungsvorstand
Dr. Karl Heinz Bierlein (Vorsitzender)
Dr. Christian Zimmermann (Stv. Vorsitzender)
Fachbeirat
Dr. Dan Ehninger, Leiter des Bereichs Molekulare und zelluläre Kognition, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Bonn
Univ.-Prof. emir. Dr.phil. Dr.hc. Dipl.Psych. Andreas Kruse, Überlingen
Stiftungsaufsicht
Bezirksregierung Köln
Wir arbeiten mit fachkundigen und verlässlichen Partnern aus Kirche und Gesellschaft zusammen, damit Ihre Hilfe ankommt. Wir finanzieren uns ausschließlich aus Spenden und den Erträgen aus dem Stiftungskapital. Wir sind ehrenamtlich tätig. Wir verpflichten uns zu Transparenz und Offenheit und informieren über unsere Projekte und deren Verlauf. Wir nehmen Abstand von aggressiver Werbung.
Die Deutsche Stiftung für Demenzerkrankte – Wilhelm von Lauff-Stiftung – ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie ist im Stiftungsregister der Bezirksregierung Köln eingetragen.
Zuwendungen sind steuerlich absetzbar. Wir sind nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Köln-Porz StNr 216/5738/1472 vom 18.4.2021 für den letzten Veranlagungszeitraum 2017-2019 nach §5 Absatz1 Nr.9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer und nach § 3 Nr.6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.
Die Einhaltung der satzungsgemäßen Voraussetzungen nach §§ 51,59,60 und 61 AO wurde vom Finanzamt Köln-Porz StNr 216/5738/1472 mit Bescheid vom 26.7.2017 nach §60a Abs.1 AO festgestellt.