Auszug aus der SZ vom 30.9.2024 – S.12
“Alter führt dazu, dass das Gehirn sich ausdünnt”, erklärt der Demenz-Forscher Hans Grabe. “Es kommt zu einer gewissen Verschmälerung der Hirnrinde.” Die Durchblutung des Gehirns wird schlechter, es gibt mehr Entzündungsreaktionen, Nervenzellen altern, verlieren an Vitalität und Volumen und sterben irgendwann.
Oft stimmen Gehirnalter und das reale Alter nicht überein. Das internationale Forschungsprojekt, an dem Grabe teilgenommen hat, untersuchte mit Hilfe von KI 50.000 Gehirnscans aus sechs Ländern. Die Scans stammten von unterschiedlichen Lebens- und Krankheitsgeschichten. Diese Geschichten haben großen Einfluss auf die Gehirnalterung. Bei Typ-2-Diabeteserscheint das Gehirn im Schnitt rund ein Jahr älter als der Körper. Das Gehirn eines Alzheimer-Erkrankten wirkt rund zehn Jahre älter als der Betroffene selbst.
Aber die Scans zeigen noch viel mehr: Nämlich wie gesund der Einzelne sein Leben führt. Gehirne von Rauchern und Menschen mit hohem Alkoholkonsum erscheinen viel älter als die von Menschen mit gesunder Lebensweise.
Professorin Heike Bischoff-Ferrari von der Universität Zürich hat sechs einfache Tipps, wie man das Gehirn vor Demenz schützen kann:
- Sieben bis acht Stunden Schlaf
- Stress regulieren durch Achtsamkeitsübungen
- Einsamkeit vermeiden und soziale Interaktionen pflegen
- Tägliche Bewegung mit insgesamt 150 Minuten pro Woche
- Neues lernen
- Gesunde Ernährung. Täglich etwa eine Handvoll Beeren und Nüsse soll zum Erhalt der Gedächtnisfunktion beitragen.